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"Wenn du das bereust, was du getan hast und das bereust, was du nicht getan hast, dann hast du vergeblich gelebt."
Ein Mann auf dem Sterbebett in einem amerikanischen Spielfilm
Das haben die Leserinnen und Leser von wohnenaufmadeira.blogspot.com sicherlich schon gemerkt: Die Ereignisse in dieser Wohngemeinschaft (WG) kann ich nicht einordnen. Obwohl ich durchaus WG-Erfahrungen gemacht habe. Allerdings waren dort meistens die Wände dicker. Dennoch erzählte mir während meiner Studentenzeit in Mainz eine WG-Bewohnerin (wir hatten viel Spaß miteinander), dass eine Frau aus der WG Beschwerde über unsere Lautstärke beim Sex führe. "Wir vögeln zu laut", kam sie minutenlang aus dem Staunen nicht mehr heraus. Dann legte sie wieder eine Platte mit Songs von Leonhard Cohen auf, den wir lauter sein ließen als wir es waren. Allerdings immer weit vor Mitternacht.
Eines Abends begegnete ich dieser Beschwerdeführerin im Badezimmer. Sie hatte nicht abgeschlossen und war nackt. Ich ging mit den Worten "Wir wollen doch wohl nicht zu laut sein". Diese Bemerkung nahm sie mir noch ein paar Tage übel, dann zog sie aus. Danach gab es in der WG gar keine Beschwerden mehr.
Auch in der Wohngemeinschaft, in der ich seit dem 1. Februar 2021 lebe, geht es u. a. um Beschwerden, Lautstärke und ums Badezimmer in der männlichen Etage. Beschwerden können gleich wieder abgehakt werden. Sie helfen kaum. Laut wird es hier immer erst nach Mitternacht aber aus anderen Gründen, und im Badezimmer kann mir gar keine nackte Frau begegnen, weil sie schon nach einer Minute so schmutzig wäre, dass man sie gar nicht mehr als nackt bezeichnen könnte.
Bei Hannover habe ich von 2014 bis Anfang 2021 ebenfalls in einer Wohngemeinschaft gelebt. Mit Menschen aus vielen Nationen. Dort waren manche Wände so dünn wie die hier. Dennoch wurde meine Nachtruhe nie gestört, das Badezimmer war stets blitzsauber, die Gemeinschaftsküche auch. Mein Zimmer war doppelt so groß wie dies hier und trotzdem etwas preiswerter. Ich hatte unglaublich nette Nachbarn. Vor meinen Abflug wünschten sie mir viel Spaß. Den habe ich nur, sobald ich dieses Haus verlasse.
Mainz und Madeira haben übrigens etwas Gemeinsames: Sie sind katholisch - gewesen, kann man zum Glück zumindest über Mainz behaupten.