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Freitag, 17. März 2023

Häusliches (VII)

 
Hinweis an meiner Zimmertür:
Mitarbeiter von RB Living
dürfen nicht einmal anklopfen.
Foto: Heinz-Peter Tjaden
Dieser Hinweis ist in meiner
Abwesenheit entfernt worden
Siehe auch Notiz vom 2. 2.
Unverständliches Verhalten

28. Januar 2023. Wie sich die ehmaligen Mieter verhalten haben, habe ich nie verstanden. Ihre Wut richtete sich viel zu oft gegen die Falschen. Am Donnerstagabend legte auch die Mieterin, die so gut kocht, ein derartiges Verhalten an den Tag. Als ich gegen 18 Uhr nach Hause kam, folgte mir ein Mann in Arbeitskleidung in die Küche. Er öffnete die Therme und fragte mich, ob ich eine Batterie hätte. Derweil ergoss sich über ihn eine Schimpfkanonade von oben. Der Handwerker traute sich nicht einmal, das Licht anzumachen. Ich hätte ihn wegschicken können. Statt dessen machte ich für ihn Licht.

Ich brachte meine Sachen ins Zimmer, als ich in die Küche zurückkam, zog der Handwerker eine Schublade nach der anderen im Küchenschrank auf. Was sicherlich auch nicht in Ordnung war. Ich fragte ihn, wonach er sucht. "Batterie", antwortete er. Die holte er schließlich aus seinem Auto. Als ich das nächste Mal in die Küche kam, war er weg. Die alten Batterien hatte er zu den Bananenschalen und dem restlichen Müll in meinen Abfallbehälter vor der Küche geworfen. Wahrscheinlich vor lauter Aufregung. Ich habe die Batterien inzwischen ordnungsgemäß entsorgt. 

Zweites Jahr zu Ende

29. Januar 2023. Heute endet mein zweites Jahr in diesem Haus. Morgen beginnt das dritte.

Keine Reaktion

31. Januar 2023. RB Living reagiert weder auf meine Ankündigung, dass von mir auch die Februar-Miete überwiesen wird (ist inzwischen geschehen) noch auf die Bitte, mir die jeden Monat übliche Bescheinigung zu schicken, dass ich die Januar-Miete bezahlt habe.

Immer noch da

2. Februar 2023. Ich habe das Haus nicht verlassen. Ich sitze wieder an meinem Computer. Diese Postkarte habe ich heute an RB Living geschickt. Hier klicken

Soll ich auf den Balkon scheißen?

3. Februar 2023. Als ich gestern wieder nach Hause kam, stellte ich fest, dass die Herrentoilette abgeschlossen war. Dort ist auch die Dusche, außerdem sind dort meine Handtücher und was man sonst so braucht. Heute Morgen dachte ich, dann dusche ich eben auf der Frauentoilette. Und was stellte ich fest? Die war auch abgeschlossen. Zur Toilette ging ich in der Taberna do Areeiro, die ich jeden Morgen besuche.

4. Februar 2023-18 Uhr. Die Toiletten und Duschen sind immer noch abgeschlossen...

5. Februar 2023-10 Uhr. Habe wieder die Toilette in der Taberna do Areeiro genutzt. 

7. Februar 2023. Ich radele täglich zum Büro von RB Living in der Rua Ivens und hinterlasse dort im Briefkasten die Forderung "Öffnen Sie die Toiletten". Ohne Erfolg. Ob mein Strafantrag beim Landeskriminalamt Hannover weiter hilft?

8. Februar 2023. Badezimmer immer noch abgeschlossen, erneute Stippvisite bei RB Living, niemand im Büro. Außerdem habe ich den Bürgermeister von Funchal, Pedro Calado, informiert.  RB Living und Bürgermeister bekamen diese Pressemitteilung.

20. Februar 2023. Nächtliche Radtouren, weil ich nicht in mein Zimmer kann. Hier klicken

26. Februar 2023. Nach meiner Flucht aus diesem schrecklichen Haus mit zuletzt auch noch einem Messerangriff ziehe ich von Hotel zu Hotel, besuche aber immer noch die Taberna do Areeiro in Sao Martinho, 400 Meter von dem Horrorhaus entfernt. Dort begrüßen mich inzwischen auch Gäste, die das vorher nie getan haben. Nun sitze ich wieder an meinem Computer und füge meiner Broschüre "Schlaflos aus Madeira-Die kriminelle Wohngemeinschaft" weitere Seiten hinzu.

Ach so, der Bürgermeister! Pedro Calado reagiert nicht.

1. März 2023. Mein Ex- Vermieter gehört zweifellos zu den aalglatten Typen. Jetzt äußert er sich gegenüber meinem Anwalt verwundert darüber, dass ich nach der Kaution in Höhe von 500 Euro auch die Februar-Miete zurückhaben will. Bei der Schlüsselübergabe sagte er, er habe nicht mehr als 500 Euro dabei.

2. März 2023.  Mein deutscher Anwalt hat Robert B. von RB Living darauf hingewiesen, dass Wohnungen mit verschlossenen Badezimmern nicht zum Standard gehören. Auch Messerangriffe seien durchaus nicht als üblich zu bezeichnen. Dass Robert B. am 3. Februar auch noch ins Haus eingedrungen ist, um Drohungen zu hinterlassen, ließ mein Anwalt außen vor. Das macht die Justiz auf Madeira schließlich auch so.

5. März 2023. Seit gestern Abend hilft mir Sarah aus dem Norden Deutschlands bei der Wohnungssuche-und sie steht kurz vor einem Erfolg. Das ganz Besondere an ihr ist: Sie ist die Hauptfigur in meinem Krimi "Die unschuldige Mörderin"

8. März 2023. Die Abschiedstournee: "Kommst du bald wieder?" Hier klicken

14. März 2023. Ich bin zwar erst seit ein paar Tagen in Niedersachsen, aber ich sehne bereits die Rückkehr nach Madeira herbei. Die Stadt, in der ich zur Welt gekommen bin, ist noch hässlicher geworden, sogar in der Innenstadt gibt es Grundstücke, auf denen Gebäude dem Abrisshammer gewichen sind, aber nichts Neues entstand. Man bekommt den Eindruck, Wilhelmshaven löse sich in nichts auf. Ich habe mir heute im Stadtteil Rüstersiel ein preisgünstiges Hotelzimmer genommen. Mein Vermieter RB Living in Funchal bekam heute wegen der immer noch nicht zurückgezahlten Februar-Miete die letzte Warnung.

17. März 2023. Ich habe dem deutschen Konsulat in Funchal mitgeteilt, wo ich mich befinde. Hier klicken 

Mittwoch, 11. Mai 2022

Staunender Mieter

Im Moment ist es nicht
nur draußen schön.
Foto: Heinz-Peter Tjaden
Das blitzsaubere Haus

Heute hat der neue Mieter aus Zimmer D gestaunt. Denn so kannte er das Haus noch nicht. Alles blitzsauber. Die Putzfrau war da. Sogar die in der Küche herausgerissene Steckdose ist wieder an ihrem Platz. Dafür verschwand in diesen Tagen mein Dreifach-Stecker für Wasserkocher, Toaster und Mikrowelle. 

Lange staunen wird hier aber niemand. Denn die Brüder M. und R. sind noch nicht da. Einer von ihnen scheißt inzwischen neben die Toilettenschüssel. Der neue Mieter hat nach seinen Angaben ein Video vom anschließenden Zustand des Badezimmers gemacht. Ob er die Aufnahmen während seiner allnächtlichen Wanderungen durch das Haus machte, weiß ich nicht.

Bei meinem heutigen Bummel durch die Altstadt habe ich ein Gespräch mit einem Kellner geführt, der wie ich auch schon in der Schweiz gearbeitet hat. Er erzählte mir, wie so mancher Mieter in Funchal wohnt. Als er "aber die Miete bezahlen muss man" hinzufügte, ging er wohl von Schweizer und deutschen Verhältnissen aus. Denn sowohl in der Schweiz als auch in Deutschland könnte man die Miete bei derartigen Missständen bis zu 100 Prozent kürzen.

Dass die Verwaltung unseres Hauses überhaupt nicht reagiert, wenn etwas kaputt geht, kann man nicht sagen. Sie hat mich zwar auch schon stundenlang im Badezimmer stehen lassen, als das Wasser neben dem Hahn über den Beckenrand sprudelte, aber kurz vor dem Zusammenbruch wegen der dauernden Wischerei kam doch noch jemand.